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Aus- für mich- aktuellem Anlass, heute mal ein paar Überlegungen zum Thema 26/20 - 29/20 und 29/26. Eine Debatte bzw. Widerspruch ist ausdrücklich erwünscht!

Dieses Thema wird auf der Strasse und beim Canicross immer wichtiger. Für mich als 'Human Powered Stepcrosser' stellt sich das aber etwas anders dar. Wobei ich im folgenden auf die Sichtweise des Strassensports gar nicht eingehen will - dort gelten ganz andere Kriterien.

 

Zunächst will ich auf einen grundlegenden Unterschied von Canicrossern und und reinen Trittcrossern hinweisen: Die Canicrosser fahren mit hohen Geschwindigkeiten auf einem unebenen, manchmal rutschigen und/oder wurzeligen Untergrund. Da können auch mal ein richtig derbe Schläge ins Gefährt einwirken. - Ich befahre mit meinem TEKTOSS darüberhinaus aber auch steile Trails mit felsdurchsetzten lehmigen Untergründen bis hin zu reinen Felspassagen.

Wie wirkt sich das jetzt auf die Anforderungen an den Roller aus?

Die Canicrosser wollen wegen der hohen Geschwindigkeiten vor allem Laufruhe im Vorderrad. Da ist ein 29er VR, das alle Unebenheiten einfach wegbügelt natürlich von Vorteil. Ausserdem sorgt der fette 29er auch für Dämpfung. Im Grunde gelten hier die gleichen Pro-Argumente wie beim MTB.

Mir ist dagegen Agilität, Wendigkeit und exaktes Ansteuern auf einem steilen Trail wichtiger. Die Aussage "wer lenken kann, arbeitet sowieso mit dem Schwerpunkt", ist in diesem Fall nur die halbe Wahrheit. Bei einem steilen und felsigen Trail sind schnelle und heftige Lenkbewegungen unerlässlich. An meinem Roller sorgt für die Dämpfung eine Federgabel.

Meine Schlussfolgerung: Für meine Art zu Rollern kein 29er Vorderrad - ich bleibe beim 26er.

Ähnlich ist es mit dem Hinterrad. Canicrosser und Trittcrosser haben unterschiedliche Anforderungen.

Für die Canicrosser ist eigentlich nur interessant, ob sie mit der Wade am 26er HR streiffen. Beim flotten Trailen ohne Hund gibts aber deutlich mehr Punkte, die zu beachten sind. Oft genug sind die Arme zu kurz - so weit versuche ich den Hintern nach hinten zu bringen, um nicht über den Lenker abzusteigen. Auf ein zu befürchtendes kostenloses Branding der Poritze kann ich aber dankend verzichten. Eine Verlängerung des Trittbrettes würde wieder auf Kosten der Agilität und Wendigkeit des Rollers gehen. Weiterhin führt ein längeres Trittbrett dazu, dass die Bodenfreiheit des Rollers relativ abnimmt (wir erinnern uns an den Zusammenhang von Radstand und Bodenfreiheit beim Toyota Landcruiser lang und Toyota Landcruiser kurz!). Ein weiteres Charakteristikum vom Fussbetrieb am Crossroller ist, dass aus voller Fahrt abgesprungen wird, und der Roller im Galopp über ein Hinterniss gehoben wird. Das geht mit einem leichteren 20er HR super. Wird der Hinterbau schwerer, verändert sich das Verhalten bzw. die Balance des Rollers aufs Heftigste. Beim Anheben des Rollers hängt der schwerere Hinterbau mehr durch - das wünscht sich kein Mensch.

Nochmal als Kurzfassung: 29er Vorderrad beim Canicross ganz unbedingt - beim Trettcrossen auf keinen Fall. 26er Hinterrad beim Canicrossen eventuell - beim Trettcrossen gar nie nicht.

Und ganz zum Schluss noch das wichtigste: 26/20 sieht einfach harmonisch aus ;-).

 

 

 

 

 

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Jahrgang 1949

-Klettern by all means seit 1964

-1 Jahr Knast wegen erwiesenem Schwachsinn.

-Berufungen u.a. als Gärtner, Aushilfskoch, Coach und Monteur.

-Einen sehr gelungenen Sohn.

-Mit einer Frau verbandelt, die auf allen Gebieten mindestens 1 Kunststück kann.

-Die letzen Jahre mehr auf dem mtb denn am Fels-

und die Wüsten als neue Spielwiese entdeckt.

-Fazit: das was wichtig ist, ist letzlich gut geworden. die Jahre in denen es nicht so gut lief, sind nur der Preis, der dafür nötig war.