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Gestern: Was für ein Tag!

Nachdem ich am Anfang nur langsam in die Gänge kam, und mich bis zur Konstanzer Hütte durchgequält habe, gabs dort dann etwas Doping in Form von Bratkartoffeln.

Aber dann!

Aufwärts immer der tosenden Rosanna entlang. Jenseits der Baumgrenze nur noch der Wind, das Knirschen des Schotters, der Bach und Ich. Keine Menschenseele für die nächsten 3 Stunden. Gerollert bin ich auch gelegentlich. Ab Schönverwall wars aber auch damit Schluss. Den Roller mehr hebend denn schiebend, gings bis zur Brücke. Danach dann die Crux des Tages: Die ca. 100-120 Hm bis zur oberen Kante einer Felsrinne die mit Schotter gefüllt war. Die restlichen Höhenmeter bis zu den Scheidseen waren dann vergleichsweise (für Flachländer aber immer noch derb) einfach.

In dieser Rinne war ich mehrmals am Abwägen ob die Kraft bis oben reicht, bzw. ob ich mich verzocke, und es dann auch nicht mehr runter reicht. Im Führer steht, dass es Tragepassagen gäbe, aber "alles im Grünen Bereich". Nun, dieser Winter scheint die Rinne jedenfalls verändert zu haben. Hoch oben in der Rinne habe ich MTB'ler bei Schönverwall gesichtet. Davon müssen einige aufgegeben haben, denn sie kamen nicht oben an. Hier war nicht der Rollerfahrer gefragt, sondern der Alpinist. Trittsicherheit und Risikomanagement war gefragt. An 2 Stellen sollte man besser nicht im Schotter wegrutschen.

Auf einem Felsblock am Scheidsee habe ich dann Pause gemacht und die Stille genossen. Alles war gut. Das sind die Momente warum ich solche Touren liebe.

Ich habe dann auf die Mtb'ler gewartet, und wir haben uns alle begeistert über dieses Abenteuer ausgetauscht. Hinterher ist nämlich alles besser*ggg*. Der absolute Knaller war aber: Auch ein Päärchen mit einem Tandem-MTB hat diese 21Kg durch die Rinne gewuchtet. Wie sie ankamen habe ich meine Mütze gezogen und mich veneigt. Superleistung!

Die Abfahrt auf der Schotterpiste Richtung Koppsee war dann Euphorie pur.

Ich habs dann noch bis Ischgl rollen lassen. Für den Aufstieg zur Bodenalpe war ich zu platt. Die Mtb'ler waren fitte junge Kerls - die sind das noch angegangen.

Heute regiert mich das Wetter: Da ab Nachmittag und für Morgen heftige Gewitter angesagt sind, und ich keine Lust habe im Gewitter auf dem Fimberpass meine Nerven zu testen, bleibe ich in Ischgl. Hotel Jägerhof - sehr empfehlenswert und mit feiner Küche:-). Die Taktik sieht nun folgendermassen aus: Im schlechten Wetter zur Heidelbergerhütte. Am Donnerstag dann im schönen Wetter dann über den Pass.

Für Martina: Alle im Hotel grüssen dich:-). und Danke für den Tip.

Noch kurz was zum Training für so eine Tour. Das ist ein alpines Unternehmen. Rollerfahren ist gut, sehr viel Rollerfahren ist sehr gut. Aber das reicht nicht.  Stundenlang den Roller auf steinigem und schottrigen Untergrund schieben und heben(!) erfordern die entsprechende Oberkörper- und Wadenmuskulatur. Und ohne eine ausgeprägte Trittsicherheit wirds eher ermüdendet bis gefährlich.

Und heute schau ich mir Tour de France an*g*

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Kommentare: 5
  • #1

    Andrea Kasprzik-Diehl (Samstag, 18 Juli 2015 20:23)

    Hallo Albgammler, vielen Dank für unsere Erwähnung :-D. Der Tag war noch sehr sehr anstrengend, bis wir am Abend erschöpft in der Bodenalpe gelandet sind - uff, so hoch hatten wir die gar nicht mehr in Erinnerung! Aber die kommenden Tage waren noch knackiger, der Höhepunkt in meinen Augen war die Montozzo-Scharte. Geregnet hat es bei uns übrigens nur einen einzigen Tag, am 8. Juli. Am Sonntagabend 13. Juli sind wir glücklich in Torbole gelandet. Dort mussten wir "ausharren" (hüstel!) bis Freitag, weil kein einziges Shuttle-Unternehmen uns mitnehmen konnte bzw. wollte.... bis auf das altbewährte von vor 2 Jahren, das uns dann wieder nach Reutte transportiert hat. Solange haben wir den Lago badend genossen, sind noch einmal die Ponale zum Ledrosee gefahren und haben ansonsten Aperol Spritz und Pizza genossen :-). Heute haben wir Fotos sortiert und auch deinen Roller bei den Bildern dabei gehabt. Nun freuen wir uns in der Nachschau, die Albrecht-Route geschafft zu haben. Viele herzliche Grüße von Christoph und Andrea

  • #2

    albgammler (Montag, 20 Juli 2015 19:34)

    Hallo Andrea und Christoph,
    erstmal herzlichen Glückwunsch! Super Leistung.
    Wollen wir mal eine der Trailstrecken der Schwäbischen Alb zusammen abrattern? Ich würde mich freuen:-).
    Gruss Gerd

  • #3

    Andrea Kasprzik-Diehl (Samstag, 25 Juli 2015 17:34)

    Aber gerne! Ich bin ja geborene Schwäbin :-). Ich habe mir - da noch Urlaub - auch die Arbeit eines Blogs über unseren Cross gemacht - naja, ist ja kein echter Blog, da im Nachhinein geschrieben. https://tandem65.wordpress.com/ Viele Grüße, Andrea

  • #4

    ich stehe lieber (Dienstag, 28 Juli 2015 16:18)

    :o( Muss ich mich jetzt von meiner Greta trennen? Wo wir doch bisher durch Dick und Dünn gegangen sind. Wenn ich das so lese, war es die richtige Entscheidung für mich die Tour abzusagen. Vielleicht ein anderes Mal mit mehr Kondition und viel Zeit zum genießen.
    Vielen Dank für deinen Bericht. :o)

  • #5

    albgammler (Mittwoch, 29 Juli 2015 15:46)

    Grüss Dich,
    wenn eines sicher ist dann das: Die Strecke ab Konstanzer Hütte rollerst gerade Du, ohne zu Zucken, in einem Rutsch. Ich habe da nur deswegen so lange geschoben, weil ich diese Stille so beeindruckend fand.
    Und in der Rinne ist es egal was du für ein Gefährt hast - da wird eh nur getragen.

Jahrgang 1949

-Klettern by all means seit 1964

-1 Jahr Knast wegen erwiesenem Schwachsinn.

-Berufungen u.a. als Gärtner, Aushilfskoch, Coach und Monteur.

-Einen sehr gelungenen Sohn.

-Mit einer Frau verbandelt, die auf allen Gebieten mindestens 1 Kunststück kann.

-Die letzen Jahre mehr auf dem mtb denn am Fels-

und die Wüsten als neue Spielwiese entdeckt.

-Fazit: das was wichtig ist, ist letzlich gut geworden. die Jahre in denen es nicht so gut lief, sind nur der Preis, der dafür nötig war.