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Tja...es hat nicht sollen sein.

Aus privaten Gründen musste ich leider abbrechen. Ich bin nicht verletzt oder krank, das Wetter war auch noch erträglich und die Form hätte gepasst. Im Rückblick war meine Taktik genau die Richtige: Bei schlechtem Wetter aufsteigen, weil der Tag danach am Pass ein bomben Wetter bereit hielt.

Hätte, wenn und aber...beim Aufstieg (nein, nicht rollern*g*) fiel weit unter der Bodealpe die Entscheidung. Und so rollerte ich die steile Rampe wieder ins Tal und nahtlos weiter bis kurz vor Kappl. Als es dort hagelte, wartete ich dann doch lieber auf den Bus. Zur Freude einiger habe ich dann im Bushäuschen die triefenden Rollerklamotten ausgezogen und mich Busfein umgezogen. - Dass die Bahn mich dann erst heute nacht um 1:30 in den Hof rollern lies, also 3 Stunden später wie ausgedruckt, scheint bei dem Saftladen wohl der Normalfall zu sein. Ich hatte eine Ticket plus Radkarte für den EC ab München. Den hatte ich verpasst, weil ich aus Garmisch mit einer Stunde Verspätung loskam. Und den nächsten EC durfte ich nicht betreten, weil ich für den nicht mit der Radkarte gebucht hätte. Dass die Schaffner sich angesichts dieses Chaoses immer noch trauen, so einen Auftritt hinzulegen ist unglaublich. In Ulm hatte ich dann noch ein ähnliches Erlebniss mit einem zynischen DB'ler.

 

Nachdem ich nun einen Tag Zeit hatte, das alles zu sortieren, folgendes Fazit: Natürlich wäre ich gerne weiter gerollert bzw. hätte geschoben und getragen. Aber es lässt sich nicht alles erzwingen. Ich hatte einen schönen Einstiegstag als Vorbereitung auf den Tag durchs Verwall und das Abenteuer durch die Rinne in der Felsstufe unter den Scheidseen. Diese Mischung aus Schweiss, Abenteuer und innerer Ruhe nehme ich mit.

 

Rollertechnisch kann ich nun behaupten, dass da noch mehr geht. Vieleicht nicht mehr für mich mit meinen 66 Jahren. Aber jüngeren RollerfahrerInnen kann ich nur dringend ans Herz legen: Erobert euch die Möglichkeiten die im Roller stecken! Dass mit dem Roller einfach mehr geschoben werden muss, ist natürlich klar. Trotzdem: meine Daten der Etappe St. Anton-Konstanzer Hütte-Schönverwallalpe-Scheidseen-Verbellaalpe-Zeinisjoch-Ischgl sind kein Masstab. Zwischen Konstanzer Hütte und Schönverwall Alpe ist der Schotterweg grösstenteils rollerbar. Weil ich aber diese Ruhe geniessen wollte und der gleichbleibende Rhythmus des Schiebens was meditatives hatte, ist das dabei heraus gekommen: 47km und 1470hm ( da ist ein Verhauer unter dem Moserkreuz -zu früh links abgebogen- mit Höhenverlust mit eingerechnet) in 6 Stunden ergibt einen Schnitt von 7,8. Wer alles Rollerbare fährt, kommt vermutlich auf einen Schnitt von knapp 10kmh. Dazu muss man wissen, dass in diesem Bereich die MTB'ler auch unter einem Schnitt von 15kmh bleiben. Dafür sorgt schon alleine die Felsrinne *g*.

Da wo der MTB'ler noch fährt, wird der Rollerer schieben. Und der Roller muss einfach viel mehr über irgendein Hinderniss gehoben werden. Athletik ist also gefragt. Aber da wo der eine trägt, trägt der andere auch. Und mit Tragen meine ich "Tragen". Also auf der Schulter so abgelegt, dass eine Hand zum Abstützen freibleibt. Wenn ich mit einem Fuss knietief zwischen 2 Felsblöcken stehe, und mit dem anderen versuche irgendwo anzutreten, dann ist jede andere angedachte Lösung, wie in der Hand tragen oder an einem Gurt um die Schulter, nicht praktikabel. Das muss vorher trainiert werden. Zur Verdeutlichung: die Steinrinne hatte geschätze 40-45° Durchschnittsneigung und an mindestens 2 Stellen eher 60°. Dafür war die beinahe ebene Passage am Ende des unteren Drittels teilweise weggebrochen.

Die Belohnung in diesem Fall ist die steinige Morasthochfläche an den Scheidseen. (Tip: unbedingt Pause vor Erreichen der Schotterstrasse zur Heilbronner Hütte machen - diese Stille!) Und natürlich die lange Schotterabfahrt zur Verbellaalpe - was für Adrenalinkick! Sowas erlebt man nur in den Alpen.

 

Bilder sortiere ich morgen und setze sie dann hier rein.

 

Und weil ich ja meine Pappenheimer kenne: mir doch wurschd - diese 2 Tage versaut Ihr mir nicht.

 

Nachtrag

Zum Thema welcher Roller:

 Natürlich gibts auf dem Markt Downhillroller. Ob die aber auf einer Tour mit Gepäck noch tretbar sind, wage ich zu bezweifeln. Vieleicht probierts ja mal einer aus und weiss es dann genau bzw besser. Die Entwicklung fängt ja erst an.

Meiner Meinung nach gibts 2 unveränderliche Voraussetzungen: Der Rahmen muss aus Stahl sein, und die Form so dass das Rohr vor dem Trittbrett eine Biegung macht, die den Rollern "aufkufen" lässt.

So wie der Markt sich im Moment darstellt, sehe ich da nur die FirmaTektoss mit "Wildcat". Sollte MIBO auf die Idee kommen, den alten Geroy mit etwas mehr Bodenfreiheit neu aufzulegen, dann vieleicht...

Federgabel in diesem Gehoppel sind ein Segen für die Handgelenke und für die Fahrsicherheit. Wobei ich mir vorstellen kann, dass ein 29er Vorderrad mit einem fetten Reifen das auch leistet. Da ist dann nur die Frage wie der rollt bzw wie er sich treten lässt. Die guten Erfahrungen aus dem Canicross-Sport sind da vermutlich nicht übertragbar.



 

 

 

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Jahrgang 1949

-Klettern by all means seit 1964

-1 Jahr Knast wegen erwiesenem Schwachsinn.

-Berufungen u.a. als Gärtner, Aushilfskoch, Coach und Monteur.

-Einen sehr gelungenen Sohn.

-Mit einer Frau verbandelt, die auf allen Gebieten mindestens 1 Kunststück kann.

-Die letzen Jahre mehr auf dem mtb denn am Fels-

und die Wüsten als neue Spielwiese entdeckt.

-Fazit: das was wichtig ist, ist letzlich gut geworden. die Jahre in denen es nicht so gut lief, sind nur der Preis, der dafür nötig war.